Wie erstellt man KI-lesbare Landingpages: Praxis-Leitfaden
Schritt-für-Schritt-Guide: So werden Landingpages für KI & LLMs optimal lesbar, zitiert und nachhaltig sichtbar. Mit praktischen Workflows & Troubleshooting.
KI‑lesbar heißt: Deine Landingpage lässt sich von Large Language Models (LLMs) und AI‑Erlebnisflächen wie Googles AI Overviews technisch sauber crawlen, korrekt rendern, strukturiert interpretieren und zuverlässig zitieren. Es geht nicht um Tricks, sondern um klare Strukturen, valide Daten und überprüfbare Qualität. Oder, ganz direkt: Mach es Maschinen leicht – dann fällt es Nutzerinnen und Nutzern erst recht leicht.
Zur Einordnung: „AI‑Readability“ ergänzt klassische SEO‑Prinzipien um Ansprüche aus dem LLM‑Zeitalter (Semantik, strukturierte Antworten, maschinenlesbare Belege). Wer das konsequent umsetzt, stärkt auch die eigene AI Visibility im Sinne von messbarer Markenpräsenz in KI‑Antworten (Hintergrund: siehe unsere Einordnung zu KPIs der AI‑Sichtbarkeit).
Fundament 1: Strukturierte Daten und semantische Klarheit
JSON‑LD ist das bevorzugte Markup‑Format von Google. Entscheidend ist Content‑Parity: Das Markup muss exakt widerspiegeln, was sichtbar auf der Seite steht. Einen kompakten Überblick liefert die offizielle Einführung zu strukturierten Daten in der Dokumentation von Google: Einführung in strukturierte Daten (Google Search Central). Für generische Landingpages sind – je nach Use Case – häufig Organization oder LocalBusiness (Entität) und Product/Service (Angebot) sinnvoll; FAQPage eignet sich für echte, auf der Seite sichtbare Fragen und Antworten. HowTo ist nur passend, wenn dein Inhalt tatsächlich schrittweise Anleitungen bietet. Ergänzend unterstützt semantisches HTML das maschinelle Verständnis: eine klare H1–H3‑Hierarchie, sinnvolle Sectioning‑Elemente (
Beispiel: Minimaler FAQ‑Block als JSON‑LD, nur wenn die Q&A auch im sichtbaren Content stehen.
<script type="application/ld+json">
{
"@context": "https://schema.org",
"@type": "FAQPage",
"mainEntity": [{
"@type": "Question",
"name": "Wie lange dauert die Bereitstellung?",
"acceptedAnswer": {
"@type": "Answer",
"text": "In der Regel 1–3 Werktage ab Bestätigung."
}
}]
}
</script>
Validierung: Teste dein Markup mit dem offiziellen Rich Results Test. Er zeigt Fehler, Warnungen und die grundsätzliche Eignung für Rich‑Ergebnisse.
Fundament 2: Rendering, Crawlability und Indexierung
LLMs und Google benötigen ein verlässliches HTML‑Abbild deiner Seite. Kritische Inhalte (H1, Einleitung, zentrale Vorteile, FAQs, strukturierte Daten) sollten serverseitig ausgeliefert werden (SSR oder ein hybrider Ansatz mit Prerendering + Hydration). Client‑Side‑Only‑Inhalte sind fehleranfällig – besonders, wenn Ressourcen blockiert werden oder Rendering Zeit überschreitet. Grundlegende JavaScript‑SEO‑Hinweise bündelt Google hier: JavaScript SEO: Grundlagen (Google Search Central).
Blockiere keine essenziellen Ressourcen: CSS/JS/LD+JSON sollten für Crawler zugänglich sein. Halte Canonicals konsistent und verwende keine Hash‑URLs für indexrelevante Inhalte. Reiche nur 200‑Seiten in XML‑Sitemaps ein, pflege „lastmod“ sauber und überwache den Status in der Search Console. Best Practices: Sitemaps – Leitfaden von Google.
Beispiel: Indexierungssteuerung in HTML (kein Widerspruch zu robots.txt und Canonical!).
<link rel="canonical" href="https://www.beispiel.de/landing/" />
<meta name="robots" content="index, follow, max-image-preview:large" />
Tipp für den Reality‑Check: Erzeuge einen „No‑JS“-Snapshot (z. B. mit Headless‑Browser oder URL‑Inspektion) und vergleiche ihn mit dem gerenderten Zustand. Sind alle kritischen Inhalte im initialen HTML? Stimmen Titel, H1, FAQs und Markup überein?
Fundament 3: Performance und Accessibility
Schnelle, stabile Seiten werden häufiger genutzt, besser verstanden und zuverlässiger verarbeitet. Für 2024/2025 gelten diese Zielwerte (Core Web Vitals):
| Metrik | Zielwert (gut) | Kurz erklärt |
|---|---|---|
| LCP | ≤ 2,5 s | Größtes sichtbares Element lädt zügig |
| INP | ≤ 200 ms | Interaktionen reagieren prompt |
| CLS | ≤ 0,1 | Layout bleibt stabil |
Praktische Taktiken: Senke die Server‑TTFB (CDN, Caching), priorisiere kritisches CSS, optimiere das Hero‑Bild als WebP/AVIF und lade es per Preload, splitte lange JS‑Tasks, reserviere Platzhaltergrößen für Bilder/Embeds. Für den Interaktions‑Metrikwechsel (FID → INP) hilft dieser Leitfaden: INP optimieren (web.dev). Accessibility sichert maschinelles Verständnis zusätzlich ab: Alt‑Texte, klare Landmark‑Struktur (main, nav, footer), sinnvolle aria‑Labels und vollständige Tastaturbedienbarkeit.
Redaktionelle Signale: E‑E‑A‑T und Zitationsfähigkeit
Maschinen brauchen Klarheit – und Menschen auch. Stärke die vertrauensbildenden Signale deiner Landingpage: Zeige eine Autor:in/Byline mit Expertise und ein transparentes Aktualisierungsdatum. Arbeite mit präzisen, zitierfähigen Aussagen und setze Quellen im Fließtext mit sprechenden Anchors statt generischer „hier klicken“-Links. Baue Answer‑first‑Abschnitte, definiere Schlüsselbegriffe und verlinke weiterführende Erklärungen sinnvoll (z. B. strategischer Kontext in Traditional SEO vs. GEO). Halte Terminologie und NAP‑Daten konsistent – auf Seite, in Schema, Business‑Profilen und Sitemaps. Google betont 2025 erneut die Kombination aus Zugänglichkeit, Nutzerfokus und technischer Sorgfalt für gute Ergebnisse in den KI‑Erlebnissen der Suche, siehe „Succeeding in AI Search (Google Search Central, 2025)“.
Schritt‑für‑Schritt‑Workflow: von Pre‑Launch bis Monitoring
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Pre‑Launch
- Inhalte modular strukturieren: klare H2/H3, Answer‑first‑Abschnitte, echte FAQs.
- JSON‑LD ergänzen (Organization/LocalBusiness, Service/Product, ggf. FAQPage/HowTo) und mit dem Rich Results Test prüfen.
- Rendering‑Check: No‑JS vs. gerendert vergleichen; kritisches im initialen HTML sichern (SSR/hybrid).
- Performance‑Basis messen (PSI/Lighthouse), größte Bottlenecks fixen.
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Launch
- Saubere XML‑Sitemaps einreichen und in der Search Console überwachen (Sitemaps‑Leitfaden).
- Kanonische URLs, hreflang und Robots‑Signale final prüfen; 200‑Status sicherstellen.
- Stichproben mit URL‑Inspektion kontrollieren (Indexierungsstatus, erkannte strukturierte Daten, HTML‑Snapshot).
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Post‑Launch
- Enhancements/Fehler in der Search Console verfolgen; quartalsweise Markup‑Re‑Validierung.
- Core Web Vitals per CrUX/PSI monitoren; Regressionen zeitnah adressieren.
- Zitationsfähigkeit pflegen: präzise Quellen, klare Begriffe, aktualisierte Datenpunkte; strategische Wirkung und Messung vertiefend siehe unseren Beitrag zu AI‑Sichtbarkeits‑KPIs.
Monitoring und Iteration (inkl. neutralem Beispiel)
Hinweis: Geneo ist unser eigenes Produkt.
Nach dem Go‑Live willst du nachvollziehen, ob deine Landingpage in AI‑Antworten zitiert wird und wie sich die Darstellung verändert. Du kannst z. B. mit Geneo AIO‑Zitate, Perplexity‑Erwähnungen und Marken‑Sentiment protokollieren, um Hypothesen zu testen (z. B. „neue FAQ steigert Zitationen zu Feature X“). Wichtig: Keine Garantie auf Zitationen – dein Monitoring liefert lediglich den Nachweis für Wirkung oder Nicht‑Wirkung, damit du gezielt nachschärfst.
Arbeite in Iterationen: Eine Änderung pro Zyklus (z. B. FAQ präzisiert, Markup ergänzt, Performance‑Fix), 2–3 Wochen beobachten, Ergebnisse dokumentieren, nächste Hypothese ableiten. So baust du einen belastbaren Lernpfad auf.
Troubleshooting: typische Fehler und schnelle Fixes
- Markup ↔ sichtbarer Content: Alles, was im JSON‑LD steht, muss inhaltlich auf der Seite vorhanden sein; Doppelmarkups vermeiden; bei Fehlern zuerst den Rich Results Test konsultieren.
- CSR‑only‑Rendering: Kritische Blöcke (H1, Intro, FAQs, Markup) serverseitig ausliefern; hybrides Rendering einführen; Ressourcen nicht via robots.txt blockieren.
- Noindex/Canonical‑Konflikte: Keine widersprüchlichen Signale setzen; prüfe, ob die kanonische Ziel‑URL existiert, 200 liefert und nicht auf noindex steht.
- Sitemap‑Hygiene: Nur 200‑Index‑Kandidaten in die Sitemap; keine Redirects oder noindex‑Seiten; „lastmod“ korrekt pflegen.
- Performance‑Regressionen: Lange Tasks identifizieren, Drittanbieter‑Skripte reduzieren, Media‑Pipelines optimieren; für Interaktivität siehe INP‑Optimierungsleitfaden.
Praxis‑Snippets für deine Landingpage
FAQ‑Block im sichtbaren HTML (Auszug):
<section aria-labelledby="faq">
<h2 id="faq">Häufige Fragen</h2>
<div>
<h3>Wie lange dauert die Bereitstellung?</h3>
<p>In der Regel 1–3 Werktage ab Bestätigung.</p>
</div>
</section>
Robots‑Einstellungen in einer produktiven LP (HTML‑Meta statt robots.txt für Indexsteuerung):
<link rel="canonical" href="https://www.beispiel.de/landing/" />
<meta name="robots" content="index, follow, max-snippet:-1, max-image-preview:large" />
Abschluss‑Checkliste (kannst du vor dem Rollout abarbeiten)
- Kritische Inhalte (H1, Intro, Kernvorteile, FAQs, JSON‑LD) sind im initialen HTML vorhanden (SSR/hybrid), Ressourcen nicht blockiert.
- JSON‑LD spiegelt sichtbare Inhalte korrekt wider; Rich‑Results‑ und HTML‑Snapshot‑Checks sind fehlerfrei.
- Sitemaps nur mit 200‑Index‑URLs; Canonical/hreflang/Robots widerspruchsfrei; GSC zeigt keine kritischen Fehler.
- Core Web Vitals im „guten“ Bereich (LCP ≤ 2,5 s, INP ≤ 200 ms, CLS ≤ 0,1); größte Bottlenecks behoben.
- E‑E‑A‑T sichtbar: Autor:in, Aktualisierung, aussagekräftige Quellenlinks mit klaren Anchors.
- Monitoring eingerichtet, Iterationsplan definiert; optional: strategischen Kontext zu GEO vs. SEO intern dokumentieren.
Weiterführende, verlässliche Quellen
- Google beschreibt die Erfolgsprinzipien für KI‑Sucherlebnisse in „Succeeding in AI Search (2025)“.
- Den technischen Einstieg in Markup findest du unter „Einführung in strukturierte Daten“.
- Validierung gelingt am besten mit dem offiziellen „Rich Results Test“.
- Sitemap‑Pflege und Einreichung: „Sitemaps – Leitfaden“.
- Hintergrund zu JavaScript‑SEO: „JavaScript SEO: Grundlagen“.
- Performance‑Vertiefung zum Interaktionsmaß: „INP optimieren (web.dev)“.